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Meine Ausbilder - ein Résumé nach 50 Jahren Pferderei

Sowohl Vollständigkeit als auch zeitliche Einordnung sind noch ganz und gar unsicher, Prüfung folgt. Erstmal sammle ich Namen, Fakten, Orte und Ereignisse in loser Folge. Wer konstruktiv Korrigierendes oder Ergänzendes - auch kontrovers! - beizutragen vermag, ist herzlich willkommen!

    
    
   
die Zeitgenossen
 
  (immerhin einige von ihnen)
 
Zunigunde Zunipferd
genannt Zuni
  Mai 2005 in Schöneiche bei Berlin.
Meine Stute. Eine wunderschöne Dunkelbraune.   > Wer ist Zunigunde?
Im August 2005, 6½-jährig, hat sie sich mir zugewandt, mich zu ihrem Besitzer gemacht und ein Jahr später zu ihrem Reiter, schließlich auch zu soetwas wie ihrem Teilzeitfohlen. Ein sehr spezielles Pferd, und ganz so, wie es von den Kindern ihres Vaters heißt - lebhaft, eigenwillig, und "die suchen sich ihre Besitzer selber aus" hörte ich von den Kameraden beim Lehrgang in Verden.
Das Zunchen ist wesentlicher, wenngleich nicht alleiniger, Gegenstand dieser meiner Seiten.
Es lehrt mich Etiquette, Gute Sitten, geistige und körperliche Ansprüche der Pferdheit; zeigt mir, wie man geritten werden will - wenn man will; beschützt und leitet mich; gibt mir den Sinn.
Ferro   * 13.6.1996 - † 1.4.2020
brauner Wallach, Sachsen-Anhalt. Alter Kämpe, Verleiher einst, inzwischen ‘privat’. Guter Freund und liebenswerter Partner beim Reiten und in der Ausbildung. Anerkannt und überlegen in der Herde. Auch Zuni ist ihm zugetan - er allerdings liebt Sympathie … - Die aber ist nun wieder weit weg. Pferdeschicksal. Und Ferro sieht das Zunchen wieder. Ivan kam hinzu, man freundet sich an, die Einsamkeit ist aus den Gesichtern gewichen. Wir hoffen auf einen kurzen Winter!
Später wurden Maggie und Binti seine "Familie". Bis zu dem Tage, da er vom Krebs schwer gezeichnet Abschied nahm von der Herde (beiderseits des Zauns), vorbehaltlos als der "Chef" respektiert.
Grace   2010, 4½-jährige braune Stute.
Keckes Mädchen. Soll die Arbeit erst noch kennenlernen, Ausbildung im Winterwetter steckengeblieben. Bald geht es weiter. Doch inzwischen [2/2011] hat man sein Zuhause bei einer forschen Jungzüchterin gefunden: Keine Rede mehr von Vorbereitung, Kontrolle, Kräftigung und wohlgeordneter Beweglichkeit. Man hat sich ‘draufgesetzt’ und setzt das naive Vertrauen eines jungen Pferdes mit Rittigkeit gleich. Nun gut. Für mich kein wirklicher Verlust - das Pferd wird‘s irgendwann auf seine Weise quittieren.
Merlyn   2011, ca 19 Jahre alter Wallach, makelloser kleiner Rappe,
von allen geliebt, ehemals Verleiher, nun ein ‘Privatpferd’. Wackerer Knabe, draußen nur Flausen im Kopf, in der Halle eher bedächtig; war krank, allmählich aber kehrt er zurück in‘s muntere Pferdeleben. Kontrolle kennt er, soll er wiederfinden, und die Muskeln stärken.
Sympathie   2011, ca 9-jährige schwarzbraune Stute.
Gut im Training, kräftig. Arbeitet an der Beweglichkeit und am allgemeinen Vertrauen. Ende: Es war die Arbeit nicht forsch genug. Pferd mit gespannten Tritten, vorne kurz, hinten wenig beweglich. Problem in der Muskulatur, in den Gelenken, Blockade(n)? Ungewiss. Vorsichtige Arbeit an der entspannten und elastischen Beweglichkeit anscheinend zu langwierig. Auf jeden Fall wohl nicht hinreichend spektakulär. - Der neue Beritt ist besser …
Solaja   2011, ca 16-jährige braune Vollblut-Stute.
Galopper mit Plazierungen; seit langem ohne Training. Leichtrittige bescheidene und leistungswillige Stute. Arbeit in der Halle ist ungewohnt, ebenso die dort übliche Ausstattung. Das Pferd ist - naturgemäß - ein wenig nervös, aber folgsam und eifrig bei der Sache.
Arbeit am Allgemeinzustand! Temperamentvolles Pferd, sensibel und folgsam. Ein Pferd, das seinen Reiter fordert, dies aber dann aber reichlich belohnt. Die reine Freude, diese Stute. Mehr und vor allem planvoll kontrollierte, gekonnte(!) Arbeit wären außerordentlich erfolgversprechend!
Aber nu isse weg [9.7.11]. Fohlen ist am 12.7. im neuen Hof zur Welt gekommen. Und das war es.
Nour El Jabal   5.3.2011.
Ein über alle Maßen ängstlicher kleiner Araber aus Spanien, [4/2011] 9-jähriger Grauschimmel (caballo tordo).
Beim ersten Besuch nahm er nach einiger Zeit Mohrrübenschnipsel aus der Krippe und vom Boden in der Box an, soabald ich mich außer Sichtweite befand. Sonja K. hat ihn dann soweit ‘gezähmt’, daß er sehr vorsichtig von ihr aus der Hand gereichte Stückchen annahm, sich auch flüchtig an Nüstern und Kopf berühren ließ. Weiter ging die Zutraulichkeit noch nicht. Großes Mißtrauen eines grenzenlos angstvollen Pferdes.
Kurz und gut: Habe ihm heute sein erstes Halfter angelegt. Hat 2 Stunden gedauert. Erst wieder die Möhrenschnipsel, dann im Schutze der grünen Longierleine in die hintere Boxenhälfte bugsiert, dort gebückt mit Blick zum Pferdebauch mit der linken Hand Futterschnipsel gereicht, gefressen. Dies einige Male wiederholt, dabei auch ein paar Fehlschläge, aber das Pferdchen hat sich immer wieder neu drauf eingelassen. Schließlich zugleich mit der Rechten seitlich die Hinterbacke angefaßt, Pferd wackelt mit der Haut an dieser Stelle, keine weitere Abwehr. Vorsichtig kraulend (fest aber sanft) auf die Kruppe hochgearbeitet, dann die Wirbelsäule entlang zum Widerrist und zur Mähne. Dabei kam die Leine über den Rücken - ohne Abwehr! Ein wenig über den Rücken gezogen und runtergenommen, auch dabei blieb Nour (für die augenblickliche Situation) ganz gelassen. Kraulen an Kruppe, Rücken, Hals, Ohren, Mähne und um die Nüstern. Pferd mißtrauisch aber sehr schnell deutlich entspannt, Ohren aufmerksam nach vorne, dann entspannt zur Seite, schließlich aufmerksames, freundliches Ohrenspiel.
Nun vorsichtig Schal um den Hals gelegt: Zuerst Fehlschlag, ein wenig zu ruckhafte Bewegung, dasselbe nochmal, behutsamer. Jetzt ganz ohne Abwehr, recht vertrauensvoll sogar.
Halfter folgte, Pferd steckt von selber den Kopf hinein …
Eis gebrochen(?), fertig, noch ein paar Mohrrüben und dann Abschied.
 
Freitag [11.3.11] soll er verladen werden. Hoffnung …
 
Gut ging es. Sehr gut. Annäherung wie beim Halftern, nur sehr viel leichter. Anfassen bis zum Huf runter, Pferdchen steht ganz ruhig. Kluges Pferd, sehr aufmerksam und blitzschnell von Begriff - wohl auch die Ursache seines grundlegend extremen Mißtrauens, das sich ggf. aber sehr schnell umkehrt in eine bewegende Form der Zutraulichkeit: Knacken beim Zerbrechen von Mohrrüben hat ihn bisher stets sehr erschreckt. Habe nun das Abbeißen geübt, der Knack auch dabei höchst beunruhigend. Dann nochmal ganz vorsichtig, leises Knacken nur bemerkt, keine Reaktion, und schon wurde das Zerbrechen einer Möhre zum erfreut quittierten Signal, daß es nun etwas zu Knabbern gebe. Ganz schnell entsteht nach ein paar wenigen Proben das Vertrauen zu einer bestimmten Verrichtung. Bald dann auch zu der damit verbundenen Person. Auf dem Wege über die grüne Leine den Strick angehakt und langsam aus der Box geführt. Ein Gefühl, als ob er es nicht fassen könne, nun in die Freiheit gebracht zu werden. Die Bedeutung des Augenblicks schien ihm deutlich bewußt! Kurzer Weg durch den Stall, dann zum Hänger. Vertrauensvoll ist er hinter mir her gestiefelt. Aussteigen ebenso. Mächtig aufgeregt von der Fahrt, draußen dann aber ganz ruhig. Voller Freude die Gegend betrachtet, an Schafen und Pferden vorbeispaziert, die Koppel abgegangen, dann vom Strick gelöst. - Was für Gänge! Nach ein paar Minuten schon das erste Wälzen, einmal rundrum, und wieder hoch, dann zum Heu. Alle Aufregung vergangen. Pferd zufrieden und zuhause. Besser hätte man es sich nicht wünschen können. Gute Voraussetzung für ein neues freudiges Pferdeleben …
 
Montag [30.5.] Hilfestellung zum Termin beim Schmied:
Einfach so war es nicht möglich. Erst Blasrohr dann Spritze intravenös zum Ruhigstellen. Ziemlich neben sich, der Gute. Und doch keineswegs ohne Wahrnehmungsvermögen. Kurz, es ging gut, trotz des etwas groben Vorgehens des Schmiedes. Habe aufgehalten, Hufe hochgeholt, braves Pferd, ganz wacker. Pferd auch beim Aufwachen wieder vertrauensvoll und geduldig, bei Distanz dann angstvoll wie gewohnt. Alles in Allem aber inzwischen sehr viel zutraulicher. Aktion gelungen, Erfolg nicht zuletzt auch in der Tatsache, daß Nour nun den bis dahin konsequent gemiedenen Unterstand aufsucht und dort am (alten, seit dem ersten Tage dort noch liegenden) Heu knabbert, dort, wo die Schmiedeaktion stattfand und wo er aus der Narkose aufgewacht ist. Schnarchend lag er mir im Arm, dann dösend mit einigen, anfangs durchaus schreckhaften Momenten erwachenden Bewußtseins, schließlich nur noch sehr müde, aber ohne Panik.
Mittlerweile, nach ein paar Monaten geduldiger Zuwendung hat er sich mit den anderen Pferden arrangiert und seine Angst weitgehend unter Kontrolle bekommen. In der Tat, dieser Wallach geht bewußt seine Angst an, sucht, sich dem nur vermeintlich - was auch ihm selbst klar zu sein scheint - gefährlichen anzunähern.
 
Sunshine   3/2011, ca 4-jähriger Fuchs-Wallach, genannt ‘Sunny’.
Freundlicher Bengel, dem Alter entsprechend ein wenig verspielt. Angeritten, schlecht Be-Ritten. Wir beginnen (fast) von vorne.
Arbeit zu Fuß mit langem Zügel und Stimmkommandos. Am vierten Tage(!) versteht Sunny bereits die Worte Rechts und Links, nimmt auch ohne Worte bereits die seitliche Gertenhilfe an. Erstes Reiten ohne Führung gelingt sehr ordentlich. Antwort auf deutliche Gewichtshilfen, auch leichte Zügeleinwirkung, stimmt sehr zuversichtlich. Die Geduld bei der Arbeit ist noch sehr gering, nach ca 20min Absitzen, Pferd zufrieden. Mehr kann man bei ruhiger entspannter Ausbildungsweise - die hier erfreulicherweise auch gewünscht wird - kaum erwarten. Die Sache macht Freude. Bin erstmal recht zufrieden.
[Fr. 27.5.] Fazit nach ca 2½ Monaten:
Die Gerte wurde zum Freund! Schutz ebenso, wie auch Leitung und Verdeutlichung der Hilfen durch (sanftes!) Anlegen. Handgalopp gelingt synchron zur Hilfe. Gangarten weitgehend sicher. Takt beginnt sich zu festigen. Anlehnung gelegentlich versucht, Einrollen wird zunehmend weniger. Auch das anfangs starke Kopfschlagen ist weitgehend verschwunden: Rückenmuskulatur hat sich der Belastung angepaßt. Pferd zutraulich und voller Vertrauen. Unruhe auf dem Platz hat sich erledigt, selbst buntes Flatterband wird nur noch aufmerksam untersucht. Guter Abschluß, vorzeitig leider, aber innerhalb der verfügbaren Zeit das gewünschte ordentlich erreicht.
Salome      
Wesila      
Buke   Bukephalos, wilder Racker, geboren im März 2011, Sohn von Maggie, zweites Adoptivfohlen von Happy.
[8/2013] nun ein stattlicher Junghengst von zartem Gemüt, freundlich im Umgang mit den Stuten ebenso, wie mit den (mittlerweile drei) Fohlen. Neugierig, lebhaft, wachen Sinnes, fleißig und lerneifrig bei der Sache, stets leicht kontrollierbar. Ein zauberhafter und bildschöner Hengst, der der Körung im nächsten Jahr recht sicher entgegensieht.
Wenn uns das gelingt, wird er im Maxens Pferderei seinen Dienst tun, "Natursprung in der Herde", und für sich und seine Lieben den Unterhalt verdienen helfen.
Nach der Körung Nov. 2013 hat er bei Max seine Heimat gefunden, lebt dort zusammen mit Falada. Die erste 'offizielle' Stute hatte er schon, doch die war ganz vernarrt in Quizzi, und so blieb es bei der "Natur" ohne den "Sprung" - welcher im Frühjahr 2015 nachgeholt werden soll. Daß er's kann, beweisen seine beiden ersten Halbblut-Söhne, "Benito", Mai 2014 aus der Ordia, und "Bub von Olga", Juni 2014. Benito erhielt die Fohlenprämie!
 
Falada   Waisenfohlen, geboren ca Juli 2011, Sohn von Gretchen (bei Sonja), die ihn verlassen musste, als er gerade mal 4 Monate alt war. Allmählich, sehr langsam, denn er war extrem unterentwickelt, fand er seinen Platz in der Gruppe. Hat sich an Ferry angeschlossen, die ihn anfangs garnicht, er sie aber immer recht gern hatte. Nun [5/2012] wird wie Buke auch er zum Hengst. Im Herbst wurde er dann gelegt.
Inzwischen [9/2014] lebt er wieder mit Buke zusammen. Beide sind dicke Freunde geworden.
Später (2018) gab es ein bemerkenswertes Zwischenspiel. Stutfohlen Finola kam zur "Wohngemeinschaft" hinzu. Beider Umzug nach gut einem Jahr zur großen Gruppe nebenan. Bis dahin eine wundervolle kleine Gruppe. Sie verstanden sich sehr gut, die Trennung aus naheliegendem Grunde; Falada ging mit, da die beiden unzertrennlich waren.
Finola ist im März 2020 in einen weit entfernten Stall umgezogen, Falada sollte eigentlich mitgehen, doch nach Ferros Tod braucht die Herde einen neuen Chef. Also ist er geblieben. Falada hat schon zweijährig gezeigt, daß er das kann, nach der Schule durch Happy hatte er dort die Gruppe "geerbt". Auch als Nachfolger von Ferro erweist er sich seiner beiden Lehrmeister schon nach kurzer Zeit bereits würdig.
 
Ferrybell (Ferry)   Tochter von Maggie, geboren 2007. Liebevolles fleißiges Mädchen, erstes Adoptivfohlen von Happy.  
Baldur   von Bando, 26.6.2013 aus der Ferrybell.  
Happy   Edler und hoch gewachsener Wallach, ca 26 Jahre alt [2012], die Seele der kleinen Tinker-Gruppe aus Maggie, Ferry, Buke und Falada. Ziehvater von Ferry und Buke.
18.6.2012: Happy ist nun tot. Unnötig, wie recht bald klar wurde! Wir danken dies der überragenden Kompetenz einer gewissen Maxi Schulze…
 
Magic Moment (Maggie)   Mama von Ferry, Buke und Binti, liebevolle Kumpanin von Happy.  
Binti   von Bando, 28.5.2013 aus der Magic Moment.  
Ivan   2011, ca 15 Jahre alter Pony-Wallach, Dartmoor wird vermutet, Rappe mit Stern,
von allen geliebt, ein wackerer Racker, allerdings ggf. ein durchaus auch gefährlicher Kinderschreck! - Was mir garnicht mal so unangenehm ist. Geritten werden darf er nicht, auch nicht an der Longe gearbeitet, denn er hat eine Fehlstellung in Huf- und Fesselgelenk hinten rechts. Last und enge Wendungen sind Gift für ihn. Solange das beachtet wird, geht es dem Pferdchen gut, es tobt gerne, übernimmt sich dabei aber nicht. Wir haben ihn in der Pferderei als Gesellschafter für die nach dem plötzlichen Weggang der beiden Vollblutstuten sehr vereinsamten, traurigen Zuni und Ferro, und weil er bei Sonja so dominant war, daß Nour nicht in den Unterstand kam. Dort ist es nun friedlich geworden, und hier zeigen die einsamen Gesichter wieder einen zufriedenen Ausdruck. - Maßnahme gelungen, voller Erfolg, allen geht es besser!
28.12.2015, Montag.
Pony Ivan hat heute mittag seinen letzten Apfel geknabbert.
Dünndarm Darmverschluß, OP ohne ernstliche Erfolgsaussicht. Selbst wenn, danach ohne Weide, nur Sandplatz und eingeweichtes Heu. Ganz sicher nichts für unseren um seine Lieben stets mutig besorgten Pedell. Insgeheim gehörte ihm die Herde, beherzter Verteidiger seiner Kameraden und der Wiese! Die Trennung hätte er niemals ertragen. So ging er dahin. Hinterläßt eine Lücke, die sich nicht mehr schließen wird.
Alle sind sehr traurig. Besonders Quizzi.
Die beiden hatten sich gern, waren Spielkameraden. Quizzi ist nun wieder sehr mißtrauisch.
Ordia mit Olga, Fohlen      
Aramis      
       
Finola      
Neblina      
Flor      
Sunny      
Quizmaster (Quizzi)   [8/2014] dbr TB Wallach *1993 - †  
   
 


 
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