Es gibt Hengste, Stuten, Wallache. Und Fragen, die sich aufwerfen:
Noch vor 80 Jahren galt die Zumutung, einen Wallach zu reiten, als nur auf dem Wege der
Satisfaktion zu bereinigender Affront. Dagegen lächerlich in höchstem Grade "vorsichthengst"
kreischende Damen neuzeitlichen Barockreitens aus dem Havelland (oder sonstwoher).
Das klassische Reitpferd ist der Hengst!
Kastratenreiten ersetzt die solide Handhabung unverstümmelter Pferde?
Und dann gar Stuten! Was müssen das für unheimliche, furchterregende Wesen sein!
Wenn man der aktuellen [2013] Mode glauben darf - oder sollte es nur blankes Unvermögen sein?
Dann das Vollblut. Gefahr! Nee! oder gerade darum? Denn meist sind dies sehr zarte, freundliche und
umgängliche Pferde, dabei aber temperamentvoll, lebhaft und klug. Das macht sie offenbar für
manche, eher plumpe Menschen wohl zu einer großen Gefahr.
Niemand soll nun aber an der Kompetenz unserer Reit(er)- und Ausbilderelite zweifeln!
Pferde haben Verhalten und Kultur, nicht aber Sitte und Moral,
moralische Werte sind dem Wesen der Pferde fremd.
Ein Pferd lebt dem Augenblick.
Sowas wie "Durchbeißen", um ein ideelles Ziel zu erreichen, kennt es nicht.
Sattwerden und der familiäre Umgang sind des Pferdes Lebensinhalt.
Den Reiter braucht kein Pferd. Er ist eine Last.
"Gerittenwerden" sieht der Plan nicht vor.
Es fügt sich darein und zahlt den Preis seines freundlichen Gemüts …
Das Pferd wird nicht als Lastenträger geboren.
Es hat sich behufs leichtfüßigen und
schnellen Laufs während seiner Entwicklung sogar des Schlüsselbeins entledigt!
Das Pferd wird zum Lastenträger erst durch die Gymnastik, welche wir "Dressur" nennen
Um den Beruf des Reitpferdes ausüben zu können,
sollte man geradeausgehen können sowie
die Gewichts- und Schenkelhilfen verstehen. Alles weitere wird der Eignung entsprechend während der
Ausbildung unter und zusammen mit dem Reiter erreicht.
Nicht das Pferd beherrschen wollen, sondern ihm behilflich sein!